Sitzvolleyball – ein Spiel ohne Grenzen
„Anpfiff ins Leben“ gründet neue Mannschaft
Menschen bewegen, möglichst viele – das möchte Rudi Sonnenbichler, Trainer der Sitzvolleyball-Nationalmannschaft. Am Nachmittag des 27. April 2014 gelingt ihm das. Anpfiff ins Leben e.V. hat eingeladen zu einem Sitzvolleyball-Event zum Mitmachen – und so spielen viele Menschen zum ersten Mal Sitzvolleyball, pritschen und baggern, egal ob mit oder ohne Handicap, gemeinsam in einem Team.
Die international erfolgreiche Nationalmannschaft hat an diesem Wochenende in der Schulsporthalle in Walldorf trainiert, den Blick schon fest auf die WM im polnischen Elblag gerichtet, die vom 14. bis 22. Juni dort stattfinden wird. Am Sonntagnachmittag aber konnte mitgemacht werden. Ermöglicht hat diese Veranstaltung als Förderer von „Anpfiff ins Leben“ auch die Volksbank Kraichgau. Gerald Barth, Marketing-Leiter der Volksbank Kraichgau, zieht sich spontan ein Trikot über, um beim Schnuppertraining mitzumachen. Anton Nagl, 1. Vorsitzender von „Anpfiff ins Leben“, tut es ihm gleich, viele weitere verlassen die Tribüne und legen los.
Rudi Sonnenbichler sieht die Veranstaltung als Auftakt zur Etablierung einer Sitzvolleyball-Mannschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar. Sitzvolleyball ist, so sagt er „ein Spiel ohne Grenzen“. Jeder kann mitmachen, und niemand ist benachteiligt. Weder die Menschen nach einer Amputation oder mit angeborenen Gliedmassen-Fehlbildungen, noch die mitspielenden „Zweibeiner“. Das Spiel erfordert eine hohe Konzentration und Körperbeherrschung. Es wird schnell gespielt.
Gerald Barth steht jetzt am Spielfeldrand. „Höchsten Respekt“ habe er vor den Spielerinnen und Spielern.“ „Die Bewegungsabläufe sind sehr ungewöhnlich“ Da sei niemand unterfordert, es mache Riesenspaß. Mitten in der Halle agiert Rudi Sonnenbichler. Ihm „geht das Herz auf“ sagt er ins Mikrofon. Er sieht die Spielfreude und die Begeisterung in den Gesichtern der Menschen mit und ohne Handicap. Er möchte diesen Mannschaftssport aus der Nische holen, in der er sich noch immer befindet. Seiner Meinung nach wird hier alles kombiniert: Spiel, Sport, Spaß und soziales Miteinander.
Diana Schütz, Koordinatorin von „Anpfiff ins Leben“, spielt gemeinsam mit den jungen Fußballern des VfR Walldorf 1996 e.V. in einem Team. Jan Hagen spricht auch im Namen seiner Teammitglieder Jan, Patrick und Ulas: „Hat richtig Spaß gemacht“ und „Cooles Erlebnis!“ Und das, obwohl sie ausgerechnet ihre Beine und Füße nicht benutzen durften in diesem Spiel.
Jochen Wier hat es mit seiner Mehrfachbehinderung - er hat durch einen Unfall beide Füße und einen Arm verloren – viel Spaß gemacht. Teamfähigkeit beweisen, noch dazu in einem Team mit Menschen mit und ohne Handicap, das hat ihm gut gefallen. „Ich werde meine Freunde ermuntern mitzumachen. Es gibt da einige, die Knie- oder Rückenprobleme haben. Da ist Sitzvolleyball genau das Richtige!“
Am Ende ist sich Rudi Sonnenbichler ganz sicher: „Bisher war die Region eine Diaspora in Sachen Sitzvolleyball. Das wird sich jetzt ändern.“ Er, der mit der international erfolgreichen Mannschaft schon viele Erfolge errungen hat, möchte Sitzvolleyball gemeinsam mit Anpfiff ins Leben e.V. und der Volksbank Kraichgau in der Metropolregion Rhein-Neckar etablieren. Gut geeignet ist Sitzvolleyball auch für Menschen, die wegen Problemen mit den Knien oder im Rücken ihren Sport aufgeben mussten. Alle Altersgruppen können mittrainieren – ab Sommer 2014 wird es ein regelmäßiges Trainingsangebot in der neu erbauten Sporthalle in Hoffenheim geben.
by- Anpfiff ins Leben, Walldorf
Auch bei der DJK tut sich langsam etwas. 4 Spieler(innen) haben sich bereits gefunden die sich im Sitzvolleyball versuchen wollen. Nun muss die Organisation noch stimmen, dann kann der "Spielbetrieb" angegangen werden. Wer noch Lust hat Sitzvolleyball auszuprobieren der möge sich bei mir melden!!!
Gruß Maik
Kommentar schreiben